Ochsen in der Burg

Laxenburg, das wunderschöne Schloss der herrliche Park. Man sich gar nicht vorstellen, dass hier einmal Ochsen gehandelt wurden. Ein Ausflug in die Vergangenheit.

Schwierigkeitsgrad: blau
Start und Endpunkt: 2361 Laxenburg , Schlossplatz 1
Koordinaten Start / Ende: Latitude 48,068361 / Longitude 16,357237
Gehzeit: ca. 1 Stunde (ohne Pause)
Rastmöglichkeiten: Eissalon, Meierei Laxenburg

Sie starten Ihre Wanderung vom Parkplatz vor dem Schloss Laxenburg. Bereits hier ist man umgeben von herrlichen alten Gebäuden. Richtung Park schauend, auf der linken Seite sehen Sie den Blauen Hof, nach dem Eingang zum Park – man benötigt eine Eintrittskarte - auf der rechten Seite das Alte Schloss. Der Park selbst ist 280 Hektar groß und ein schönes Beispiel für die Gartenkunst des 18.und 19. Jh.

Laxenburg - früher Lachsendorf - war im 12. Jahrhundert als typisches Angerdorf aufgebaut. Es bestand aus einem Wasserschloss mit Meierhof, Mühle, anderen Wirtschaftsgebäuden und dem großen linsenförmigen Anger. Umgeben von 50 Häusern umgeben wurden hier bis in die frühe Neuzeit große Ochsenmärkte abgehalten. Laxenburg war eine wichtige Zwischenstation im Ochsenhandel zwischen Ungarn, Mittel- und Westeuropa.

1306 kauften habsburgische Landesfürsten Lachsendorf, und es wuchs in seiner Bedeutung. Auch wenn das Schloss nicht durchgehend in Habsburgischer Hand war, hatte doch der Habsburger Herzog Albrecht III. (1349-1395) großen Einfluss in der Entstehung der Anlage. So ließ er das Schloss umbauen, mit Statuen ausschmücken und legte Lustgärten und Tiergehege an. Maximilian I. (1459-1519) erneuerte den Tiergarten und ließ einen holländischen Ziergarten anlegen, er verglich das Schloss mit burgundischen Wasserschlössern.

Um 1530 begann für Laxenburg die spanische Epoche. Ferdinand I. (1503-1564) – geboren in Spanien – brachte spanische Höflinge und Beamte mit, es entstand in dieser Zeit der Blaue Hof.

Im 17. Jahrhundert unter Leopold I. (1640-1705) bekam Laxenburg wieder größere kulturelle Bedeutung. Falkenjagden sowie Theateraufführungen, Opern, Ballette und Konzerte wurden abgehalten. Meist fanden die Aufführungen im Freien unter den Bäumen statt. Ein kleines nettes Detail: Nach der Türkenbelagerung (1683) baute man zuerst die Falkenjagd wieder auf. Eine weitere wesentliche Neuerung war der Neubau der Pfarrkirche (1693).

Verschiedene Eigentümer folgten. Im Jahr 1756 erwarb Maria Theresia das Blaue Schloss und einige Bürgerhäuser, die adaptiert wurden. Die Veranlassung war zum einen die Durchsetzung verschiedener Pläne zur Regulierung der zahlreichen Wasserläufe, und zum anderen die eigene stetig wachsende Familie, und der daraus entstandene Platzbedarf. Es wurde ausgebaut, so entstanden das Theater, der Speisesaal und einige Nebengebäude. Mit der einheitlichen Fassade entstand das Bild einer ländlichen Kaiserresidenz. Maria Theresia verändert das Ortsbild auch wesentlich indem sie den ursprünglichen Anger aufbrechen und eine Durchzugsstraße nach Wien erbauen ließ.

Kaiser Franz II. (1768 -1835) ließ die Franzensburg errichten - Laxenburg war sein erklärter Lieblingsort. Zu dieser Zeit herrschte richtig Leben hier. Zum Komplex der Hofgebäude gehörten das Alte Schloss, das Uhlefeldhaus (das während der russischen Besatzungszeit ausbrannte und später abgetragen wurde); der Blaue Hof mit Speisesaal, Theater und einem Verbindungstrakt; der Gärtnerhof; der alte Meierhof, das Schüsselgebäude, das Lascysche Haus; die Kaserne, die Schlosshauptmannswohnung; Gardestöckl, Reitstall und Wagenremise; das Grünne-Haus mit Wirtschaftsgebäuden und dem angrenzenden Bomsschen Haus; Doktor-Haus, Apotheker-Haus, Schecksches Haus; Jägerstöckl; die Meierei.

Nach den beiden Weltkriegen konnte 1962 – durch Begründung der Schloss Laxenburg Betriebsgesellschaft m.b.H. – wieder mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Heute können Sie zahlreiche Veranstaltungen im Park wie z.B. das Ritterfest oder Ausstellungen des Film-Archiv-Austria im Alten Schloss besuchen. Für Veranstaltungen stehen die Räumlichkeiten des Speisetraktes und des Schlosstheaters zur Verfügung.

Halten Sie sich gleich nach der Kassa links und dann rechts. Nehmen Sie die Abzweigung links vor der Brücke und gehen den kleinen Bach entlang. Diesen überqueren Sie zur rechten Hand bei nächster Gelegenheit und gehen an dem Haus der Laune vorbei - ein Lusthaus, das den Wunsch nach irrationaler Freiheit darstellen sollte – heute eine Ruine; es werden Sponsoren für den Wiederaufbau gesucht. Bald sehen Sie auf Ihrer linken Seite die Rittergruft - eine Begräbniskappelle. Sie folgen dem Weg und sehen zu Ihrer rechten Seite die Rittersäule mit ihren gewaltigen Löwen - erbaut zur Verherrlichung der ritterlichen Tugenden. Gleich zu Ihrer Linken können Sie einen Weg zum Taubenschlag nehmen, gehen das kurze Stück wieder zurück und halten sich links, bis Sie das Ende des Weges erreichen. Sie waren jetzt ca. 30 Minuten unterwegs.

Sie halten sich rechts und gehen entlang am Ufer auf die Franzensburg zu. Die Burg wurde als Museum 1801 eröffnet. Von dieser Seite können Sie die Franzensburg mit der Fähre erreichen. Planen Sie zusätzliche Zeit zur Besichtigung der Burg ein. Erbaut als Museum entstanden hier wunderschöne Räumlichkeiten wie z.B. der ungarische Krönungssaal, der Thronsaal, die Kapelle, der Habsburgersaal, der Rittersaal, der Lothringersaal und viele mehr. Die Überfahrt zahlt sich wirklich aus.

Vorbei an der Landestelle und der Bootsvermietung, halten Sie sich rechts zurück Richtung Schloss Laxenburg. Links die Büste vom Kaiser Franz sehen Sie bereits wieder das Schloss und den Ausgang. Sie waren jetzt – ohne Aufenthalt in der Franzensburg - ca. 1 Stunde unterwegs.

Ochsen in der Burg

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